Herbstaktion

Herbstaktion

Unsere Aktion

Die Segelsaison neigt sich dem Ende entgegen und die ersten Schiffe werden aus den Häfen gekrant. Die Zeit der Winterarbeit liegt vor uns, dazu gehört auch die Messe in Düsseldorf Ende Januar. In den nächsten Monaten wird der Betrieb in der Werkstatt wieder deutlich hochgefahren, da viele Bestellungen im Herbst getätigt werden.

Damit wir neben dem bekannten Herbstrabatt noch einen weiteren Leckerbissen anbieten können, haben wir uns folgendes Angebot für Sie ausgedacht.
Bei jeder Bestellung für ein neues Großsegel geben wir neben 10% Herbstrabatt ein neues Großfall dazu. Es wäre schade, wenn ein neues Großsegel, welches sehr formstabil ist, im Vorliek sackt und unerwünschte Falten bildet.
Wir bauen Ihnen ein Großfall mit Ihrer Wunschlänge aus einem hochwertigem Tauwerk mit einem Dyneema SK78 Kern. Der Durchmesser des Tauwerks ist variabel wählbar zwischen 8mm, 10mm und 12mm. Dazu spleißen wir einen Wichard Schäkel mit einem Kernspleiß ein, sodass das Fall direkt benutzt werden kann. Am unteren Ende takeln wir einen Schweinsrücken ein, damit eine Pilotleine schnell angeknotet werden kann. Die Farbe des Tauwerks werden wir in unserer bekannten Farbe blau wählen. Wenn Sie Fragen zu dem Tauwerk haben, melden Sie sich gerne jederzeit bei uns!

Das Angebot ist ab sofort gültig und gilt noch bis zum 01. Januar 2024.

Spezifikation

Material
Kern aus Dyneema SK78 und Mantel aus 100 % hochfestem Polyester
Anwendung
als Fall
Machart
32-fach geflochten
Eigenschaften
sehr abriebfest und langlebig
Charakter
Seidig glänzende, geschmeidige Faser
Beständigkeit gegen (UV) Sonnenlicht
sehr gut
Beständigkeit gegen Umwelteinflüsse
sehr gut
Abriebfestigkeit (trocken)
gut bis sehr gut
Abriebfestigkeit (nass)
gut bis sehr gut

Kalender für die Saison 2024

Kalender für die Saison 2024

Jetzt anfragen

Es ist wieder soweit, der Segelwerkstatt Stade Kalender ist erstellt und druckfrisch eingetroffen. Wir haben wieder tolle Fotos von den Seglern bekommen und freuen uns über das Feedback.

Weltneuheit Tyra Ply

Weltneuheit Tyra Ply

In den letzten Jahren hat Dimension Polyant ein neues Tuch entwickelt, welches auf einer neuartigen Technologie basiert.

Einführung

Wer auf der BOOT in Düsseldorf war, hat bereits den neuen Stand von Dimension Polyant gesehen und es fiel natürlich auf, dass alles in schwarz gehalten war. Grund dafür war das neue Tuch mit den Namen „Tyra Ply“. Bereits im Jahr 2021 haben wir entsprechende Tücher bekommen, damals war das Produkt noch nicht auf dem Markt, aber wir bauten Segel für eine Faurby 424 und eine J/V 40. Die Tücher haben sich bewährt und die Eigner sind sehr zufrieden. Sowohl in Punkto Formstabilität, aber auch in Punkto Gewicht. Die neuen Segel wiegen ca 30% weniger als die vorherigen Carbonsegel.

Was ist „Tyra Ply“?

„Tyra Ply“ ist ein Aramid Laminat welches im Kern mit aufgespreizten Fasern ausgestattet wird. Dadurch lassen sich Kräfte besser verteilen und gerade in der 1% Dehnung zeigt das Tuch beste Werte, sogar bessere als das bekannte GPL LS, welches mit Carbonfasern hergestellt wird. In dem unten aufgeführten Diagramm lässt sich sehr gut sehen, dass das neue Tuch bei einem 30Grad Winkel deutlich bessere Werte aufweist, als die aktuellen Carbon Tücher. Es ist somit das beste Tuch in Punkto Kraft, Dehnung und Gewicht, welches bisher von Dimension Polyant entwickelt wurde.

Die Her­stellung von „Tyra Ply“

Bei der Herstellung wird das Aramid verschmolzen, sodass das Tuch ohne die schwächste Komponente, einer Folie, auskommt. Dies hat zudem den Vorteil, dass das Tuch extrem leicht ist. Das Tuch ist für Schiffe von 20 Fuß bis 60 Fuß konzipiert und bietet vier verschiedene Tuchgewichte. Das Leichteste wiegt 160gr/m² und das „schwerste“ 262gr/m². Somit ist das Tuch außerordentlich leicht und kann auch für den Regattaeinsatz genutzt werden. Ein weiterer Vorteil ist der, dass die Nähte verklebt werden können. Dies führt dazu, dass die Nähte über die gesamte Breite die Kräfte aufnehmen und nicht nur über die Einstiche der Nähnadeln. Diese Technik wenden wir bereits bei allen Carbon Tüchern an, bei dem neuen „Tyra Ply“ ist dies ebenfalls möglich.

Unsere Pläne mit dem „Tyra Ply“

Das „Tyra Ply“ werden wir auch in diesem Jahr selber verarbeiten und auf den Regattabahnen einsetzen. Geplant ist sind die Teilnahmen an der Kieler Woche, ORC Deutsche Meisterschaft und der ORC WM in Kiel. Dort werden wir das Tuch segeln und dem Härtetest unterziehen.
Das „Tyra Ply“ ist zurzeit in der Produktionsphase und wird ab März 2023 sein.

Für weitere Fragen zum Tuch kontaktieren Sie uns gerne direkt in der Segelwerkstatt Stade!

Kontakt

ORC Weltmeisterschaft 2023

ORC Weltmeisterschaft 2023

Während der Coronapandemie fiel die Vergabe der ORC-Weltmeisterschaft auf Kiel. Dies ist die erste große Meisterschaft seit 2014, die nach Deutschland vergeben wurde.

Die Wahl des Schiffs

Damals war unser Segelwerkstatt Stade Team mit der Platu 25 und J80 im Einheitsklassensegeln aktiv. Dennoch waren Morten und Klaas auf der Regatta vertreten und erreichten einen tollen 10. Platz. Seitdem haben wir weitere Erfahrungen in unterschiedlichen Einheitsklassen sammeln können und Gordon war darüber hinaus seit 2018 in ORC-Projekten engagiert. Sodass wir uns die ORC WM als gemeinsame Herausforderung für 2023 auswählten.
Da wir im vergangenen Jahr ausschließlich mit der Melges32 im Mittelmeer unterwegs waren, fehlte uns ein Schiff zum ORC-Segeln. Im ORC-Segeln bekommt jedes Schiff einen Faktor aufgrund von Gewicht, Segelfläche, etc. Die Melges32 kam für uns daher leider nicht in Frage, dazu wurde die X41 Sportfreund, mit der Gordon 2019 die ORC-EM gewinnen konnte, nach Dänemark verkauft. Unser Ziel war es ein Boot zu finden, welches in der größten Flotte ORC wettbewerbsfähig ist, wodurch auch das Budget überschaubar bleiben sollte. Zum Jahreswechsel nahmen wir Kontakt mit Max Habeck auf, der seit zwei Jahren mit einer J-112e auf der Regattabahn segelt. Nach langen Telefonaten schnürten wir ein Programm für 2023, in dem wir Schiffsoptimierungen, sowie Segelinventar und Crewkonstellation besprachen. Mithilfe von Dimension Polyant, mit denen wir seit vielen Jahren eng zusammenarbeiten, wenn es um leistungsorientierte Segeltücher geht, konnten wir den Segeltest des super leichten und formstabilen „Tyra Ply“ Segeltuchs angehen. Aufgrund der Tuchwahl stand vor allem die „Am Wind Garderobe“ im Vordergrund.

Vor­bereitungen

Während im Winter und Frühjahr die Crew das Schiff optimierte, auslaserte und umbaute, nahm Morten die Riggmaße, sodass Jens und Gordon mit dem Segeldesign anfangen konnten. Die Crew um Max Habeck nahm zum Saisonstart an „Go for Speed“ und „MaiOR“ teil, um weitere Erfahrungen zu sammeln. Morten und das Segelwerkstatt Team waren noch mit dem Segelbau beschäftigt, da das Alltagsgeschäft selbstverständlich Vorrang hat. Anfang Juni kam Gordon von seiner Seezeit zurück, sodass der Segeltest und ein Manövertraining vor der Kieler Woche just in time durchgeführt werden konnte.
Zur Kieler Woche bekamen wir das erste Mal Rückmeldungen, ob die Ideen und Vorstellungen aus der Winter- und Optimierungsarbeit funktionierten. Der Sieg beim Welcome-Race nach Eckernförde trügte das Ergebnis, weil uns auf der Mittelstrecke ein hoher Vorwindanteil mit taktischen Finessen optimal positionierte. Auf dem Rückweg aus Eckernförde bestimmten wieder leichte Winde den Kurs, kurz vor dem Ziel brach sogar das gesamte Windsystem zusammen und baute sich aus entgegengesetzter Richtung neu aus, wodurch die schnellen Schiffe weniger kreuzen mussten und die vorderen Platzierungen einnahmen. Auf der Rückregatta konnten wir einen zufriedenstellenden dritten Platz ersegeln. Die folgenden drei Tage waren eine direkte Vorbereitung auf das WM-Format; mit jeweils mehreren Kurz- und Küstenwettfahrten (Coastal Race).

Erste Tests

Montag und Dienstag kämpften wir bei wenig Wind mit unserer eigenen Leistung, wir machten strategische und manövertechnische Fehler, die uns die Topplatzierung verwehrten. Dazu bemerkten wir Probleme unser Geschwindigkeitspotential bei wenigem Wind auszufahren. Auch in für uns guten Wettfahrten mussten wir schlechte Ergebnisse in Kauf nehmen, da beispielsweise auf dem “Coastal Race“ die kleinen Schiffe mit frischem Wind ins Ziel fuhren. Am Mittwoch konnten wir bei 17 bis 20 Knoten bessere Ergebnisse erzielen, was die Eigenschaft der J-112e bei Starkwind äußerst konkurrenzfähig zu sein, bestätigte. Insgesamt war während der Kieler Woche ein stetiger Anstieg der Ergebnisse sichtbar, was uns positiv auf die kommenden Wochen stimmte. Die Arbeitsliste, nachdem Event wurde überarbeitet und weitere Arbeitsstunden mussten eingeplant werden, da wir uns mit einem achtem Platz im deutschen Teilnehmerfeld von 24 Startern nicht zufrieden stellen wollten.

Optimierung

Auch bei den Segeln konnten wir ein erstes Resümee ziehen und mit Dimension Polyant austauschen. Wir passten unter anderem die Vorliekskurve der Vorsegel und die Lattentaschen der Kopflatte am Großsegel an. Beim Anpassen der Vorliekskurve muss der Vorlieksstreifen aufgetrennt und die Rundung des Lieks minimiert werden, dadurch wird vor allem der Eintrittswinkel des Segelprofil angepasst. Unser Segelmachermeister Lennard hatte nicht nur viele Arbeitsstunden in die Segel investiert, sondern war auch zum Auffüllen für das Welcome Race mit an Bord gestiegen, um sich eigenes Bild zu gestalten. Die Leistungen und die Harmonie mit dem Team funktionierten auf Anhieb, wodurch eine Anpassung des Teams als logische Konsequenz gezogen wurde und Lennard mit Morten den Segeltrimm übernahm.
Zur Deutschen Meisterschaft im Rahmen der Travemünder Woche , wurde neben den bereits gebauten “Am Wind“ Segeln auch ein Gennaker Staysail und Code Zero gebaut, um das Geschwindigkeitspotenzial auch auf den Vorwind- und Halbwindkursen zu optimieren. Die beiden Segel wurden aus Code Zero Grand Prix Tuch von Dimension Polyant gebaut und waren durch den hohen Schwerpunkt der Coastal Races eine notwendige Optimierung auf dem Weg zur Weltmeisterschaft.
Das Gennaker Staysail ist ein Zusatzsegel, welches ein frei fliegendem Vorliek hat und zwischen Gennaker und Großsegel auf einem Furler gesetzt wird. Dieses relativ kleine Segel entwickelt ab 8kn Wind einen signifikanten Leistungschwung und beeindruckt durch extrem einfaches Handling. Beim Segeln sorgt das Staysail für eine wirksamere Anströmung am Großsegel und für ein großes Plus der Leistung auf spitzen Kursen mit asymmetrischen Spinnakern oder dem Code Zero.

General­probe

Zwei Wochen vor der Weltmeisterschaft bekamen wir die Chance auf der deutschen Meisterschaft die letzten Feinheiten anzupassen und auf hohem Niveau auszutesten. Der Start in die WM-Generalprobe verlief ideal, in der Mittelstrecke konnten wir während eines Wetterumschwungs uns gut positionieren und die wichtige Wettfahrt gewinnen. Leider wurde aufgrund eines Bahnmarkenfehlers seitens der Rennleitung die Wettfahrt am Abend annulliert. Dennoch konnten wir auch aus der seglerischen Leistung die positiven Aspekte ziehen, dass unsere neuen Segel funktionierten, die Vorwind- und Halbwindperformance deutlich steigern konnten.
An den folgenden Tagen konnten wir uns bei leichtem Wind in den Top 5 platzieren, was wir ebenfalls als Fortschritt zur Kieler Woche werteten. Bei mehr als 10 Knoten Wind konnten wir kontinuierlich Top Platzierungen Segeln und uns einen starken zweiten Platz erkämpfen. Mit zehn Punkten Vorsprung auf den dritten Platz und nur vier Punkten zu den neuen Deutschen Meistern “IMMAC Fram“ erzielten wir eine deutliche Leistungssteigerung zur Kieler Woche, die sich auch im Ergebnis wiederspiegelte. Mit dem Wissen, dass das Ergebnis der Mittelstrecke zur Goldmedaille gereicht hätte, fanden wir dennoch weitere Feinheiten für Optimierungsmöglichkeiten bis zur Weltmeisterschaft.

Finale Vor­bereitungen

Nach der Silbermedaille bei der Deutschen Meisterschaft am Mittwoch, trainierten wir am Samstag noch einmal im WM-Revier mit dem Training Schwerpunkt auf “Segel in Segel Wechsel“ für die Küstenwettfahrten. Am Sonntag kranten wir die “Aquaplay“ aus dem Wasser, um das Unterwasserschiff anzuschleifen.

Die WM startete für uns am Freitag mit der Vermessung des Schiffes, der Sicherheitsausstattung und der Segel. Wir kamen problemlos durch die Vermessung und konnten den Nachmittag nutzen, um dem Schiff die letzte Liebe zu geben und noch einmal alles zu kontrollieren. Der Fokus lag vor allem auf der Vorbereitung der Langstrecke, die am Montag starten und rund 30 Stunden gehen sollte. Am Samstag und Sonntag trainieren wir auf der Förde und nutzen das Practice Race am Sonntag für ein erstes Abtasten mit dem Starterfeld von 70 Teilnehmern in ORC C. Anschließend wurde die Veranstaltung durch die Eröffnungsfeier und Steuermannsbesprechung offiziell eröffnet.

OCR Weltmeister­schaft Montag

Im gesamten Feld herrschte Unruhe, da ab Montag ein starker Sturm aufziehen sollte, wodurch eine hohe Wahrscheinlichkeit von Materialbruch drohte. Windvorhersagen von über 50kn machten es der Wettfahrtleitung nicht einfach, denn diese Wettfahrt kann nicht ausgelassen werden, um eine regelkonforme Weltmeistersschafts Wertung zu erzielen. Mit Bedacht wurde der Zeitplan angepasst und Langstrecke auf einen späteren Zeitpunkt verschoben. Da beim Offshore Segeln allerdings auch extreme Wetterbedingungen gemeistert werden müssen, wurden wir für Montagmorgen zum Start eines kurzen Coastal Rennens in die Innenförde berufen. Das Rennen sollte circa 3 Stunden dauern, mit Ziel in der Strander Bucht vor Schilksee und dem Eintreffen der Flotte vor den Sturm Höhepunkt.
Am Vormittag war der Wind noch nicht bei seiner vollen Stärke und so segelten wir im ersten Reff und mit der G3 heavy bei bis zu 35kn Wind die Förde runter. Auf dem Stollergrund führte der Kurs einmal um ausgewählte Seezeichen, sodass wir Manöver bei Starkwind und steiler Welle meistern mussten. Wir kamen mit den Bedingungen gut zurecht, aber konnten auf dem kurzen Vorwindgang aufgrund von Bruch nicht den Gennaker ziehen, damit wir die Platzierung “Nachhause“ segeln konnten. Nach dem ersten Tag konnten wir mit einem vierten Platz sehr zufrieden sein, trotz Bruch konnten wir ein gutes Ergebnis erzielen, da das Team schnell reagiert hatte, so dass wir ein hohes Streichergebnis vermeiden konnten. Am ersten Tag ist es immer schwierig eine Mischung aus Angriff und Übermut zu treffen.

OCR Weltmeister­schaft Dienstag

Am folgenden Tag war der Sturm noch nicht weitergezogen, wodurch eine ähnliche Prozedur umgesetzt wurde. Die Strecke wurde leicht umgebaut und der Wind kam südwestlicher, wodurch wir den Gennaker aus dem Weg aus der Förde halten konnten. Auch auf dem Stollergrund konnten wir den Gennaker setzen, da wir ohne Schäden über die Bahn kamen. In dieser Wettfahrt trennte sich das Feld, da nicht jeder sein großes Vorwindsegel hochzog. Wir konnten mit einem atemberaubenden Vorwindkurs die Wettfahrt in unserer Gruppe gewinnen und auf den zweiten Gesamtrang vorfahren. Unsere Höchstgeschwindigkeit mit der J-112 waren 19,7 Knoten an dem Tag!

OCR Weltmeister­schaft Mittwoch

Am Mittwoch starteten wir mit einem weiteren Coastal Rennen in den Tag. Der Wind kam wieder westlicher, wodurch das Feld eng zusammen aus der Förde heraus segelte. Draußen auf dem Stollergrund konnten wir uns von dem Feld absetzen und somit einen dritten Platz ersegeln.
Nachdem Zieldurchgang fuhren wir nicht wie an den Tagen zuvor zurück in den Hafen, alle Schiffe drehten den Bug wieder Richtung Nordosten, wo auf dem Stollergrund bereits die Startschiffe verankert waren, um uns auf zwei Kurzwettfahrten zu schicken.
Besonders ärgerlich war ein technisches Problem auf unserem ersten Vorwindkurs. Das Dyneema unter dem Schutzmantel war an einer scharfen Kante im Gennakerbaum gerissen, wodurch wir den Gennaker bergen mussten. Das Beheben des Problems hatte uns leider auch die Pause zwischen den Kraftraubenden Wettfahrten genommen, so dass wir uns mit den Platzierungen 10 und 6 zufriedenstellen mussten. Die Ergebnisse waren ein erster kleiner Dämpfer, aber vor allem durch unser Wissen, dass wir bei den Bedingungen schnell segelten und Toppplatzierungen möglich waren. In dem Feld sind viele Profi Teams unterwegs, was dazu führt dass wir alles geben müssen und jeder Fehler umgehend bestraft wurde.

OCR Weltmeister­schaft Donnerstag Vormittag

Der Donnerstag war ein spannender Tag, da wir zu einem Besuch von unseren Freunden aus Kempen (Dimension Polyant) bekamen und die Eltern von Max Habeck und Jasper Scholz in Schilksee waren, um uns anzufeuern. Es war schön zu sehen, dass unsere Unterstützer ebenfalls mit vollem Einsatz dabei waren, um uns die Daumen zu drücken. Vielen Dank noch einmal an dieser Stelle!

Der Tag begann mit zwei Kurzwettfahrten auf dem Stollergrund und dem Start zur Langstrecke am Abend in der Strander Bucht. Bei tollem Segelwetter mit Sonne, 10-12kn Wind und leichter Welle kamen wir mit den Bedingungen gut zurecht. In spannenden und eng umkämpften Rennen, vor allem gegen die Italia 11.98 und andere J-112e, konnten wir die Plätze 3 und 2 einfahren. Es wurde deutlich sichtbar, dass bei dem leichteren Wind mehr Teilnehmer ihr Boot besser unter Kontrolle hatten und die Spitzengruppe aufgefüllt und hartumkämpft wurde. Mit jeweils zwei guten Starts konnten wir unsere Position stärken und unseren strategischen Plan verfolgen, wenige Sekunden machten den Unterschied zwischen den Platzierungen aus.

OCR Weltmeister­schaft Donnerstag bis Freitag

Am Nachmittag bereiteten wir die Aquaplay auf die Langstrecke vor. Strecktaue, Kopflampen, warme Kleidung für die Nacht wurde angebaut und zurechtgelegt. Am Abend um 19.00 Uhr wurde dann endlich die Langstrecke mit Start von Schilksee angeschossen, wodurch die Weltmeisterschaft einen offiziellen Status erhielt. Der Kurs mit Bahnmarken zwischen Kiel, der Schlei und Langeland versprach eine spannende Nacht.
Wir starteten bei traumhaften Bedingungen und kreuzten beim Sonnenuntergang von Gabelsflach Richtung Eckernförder Bucht, über Stunden kämpften wir gegen unsere Konkurrenten um jeden Meter. Bei inzwischen Wind von unter 10 Knoten war das Feld an der Spitze eng zusammen. Den Vorteil der Heim WM konnten wir gegen ausländischen Konkurrenten bei dem Umfahren des Sperrgebietes vor Olpenitz ausspielen. Wir passierten westlich, wodurch wir dann bis zur Schlei Ansteuerungstonne den Gennaker halten konnten und unsere Gegner östlich des Sperrgebietes überholten. Die traumhafte Nacht mit vielen Sternschnuppen versüßte uns das Segeln. Aufgrund der flauen Wettervorhersage, verkürzte die Rennleitung das Rennen. Diese Entscheidung traf uns negativ, da wir mit den neuen Tyra Ply Segeln eine sehr gute Am Wind Performance hatten und die Gegner nur ein Steinschlag entfernt waren. Allerdings wäre es für die kleineren Schiffe nicht fair gewesen, in die Flaute zu segeln und somit war für uns morgens um 06.00 Uhr Ziel vor Langeland.
Um ca. 10.00 Uhr waren wir als eines der ersten Schiffe wieder im Hafen und freuten uns über den Frühstücksservice unserer Unterstützer und einen vierten Platz in der verkürzten Langstrecke. Leider musste wir feststellen, dass die Top Profiteams keine Federn ließen und uns der Bruch vom Mittwoch hart traf.
Nach dem Kräfte tankendem Frühstück gingen wir ins Bett und holten den Schlaf der letzten Nacht auf, am Nachmittag stand für uns eine Kontrollvermessung an, da wir zu den Top Teams im Feld gehörten. Alle Maße stimmten und wurden bestätigt, wodurch wir auf einem 4. Gesamtplatz in den letzten Tag starteten.

OCR Weltmeister­schaft Samstag

Der letzte Tag war von Leichtwind und Starkregen geprägt, Eigenschaften die wir auf der J-112e nicht bevorzugten. Beim Start befanden wir uns am unteren ORC-Windlimit und uns war recht schnell klar, dass in der Goldgruppe bei den leichten Bedingungen leichtere Schiffe wie eine Farr 30 oder X-35, sowie die großen Schiffe wie beispielsweise die Italia 11.98 ihre Stärken ausspielen konnten.

Nach einem schlechten Start kämpften wir uns Stück für Stück wieder vor, allerdings wurde Bahnlänge noch einmal aufgrund es wenigen Windes verkürzt, wodurch wir es am Ende nur auf einen enttäuschenden 15. Platz in der Wettfahrt schafften und unsere Hoffnungen auf ein Podium begraben mussten. Auch wenn das Podium nicht mehr in realistischer Nähe war, freuten wir uns eine schöne letztes Wettfahrt zu segeln und somit den Abschluss des Projekts in diesem Jahr zu besiegeln.

Bei einem Zweikampf am Start brachen wir eine Regel und mussten einen Strafkringel absolvieren, bei flauem Wind wurde die Wettfahrt wieder verkürzt, wodurch die Aufholjagt wieder frühzeitig gestoppt wurde Pitschnass von dem Dauerregen überführten wir die Aquaplay in den Heimathafen nach Kappeln, um das Boot wieder in den Fahrtenmodus umzubauen. Abends fand die Abschlussfeier in Schilksee samt Siegerehrung statt. Wir gewannen mit Outsider und Intermezzo die Länderwertung für Deutschland, in dem die Ergebnisse der besten Schiffe pro Nation gewertet werden. Auf der Abschlussfeier wurden alle Heldentaten der Woche noch einmal durchlebt und mit anderen Teams diskutiert.

Resümee

Seit der WM sind nun einige Tage vergangen und das Ergebnis, ein 6. Platz von 67. Schiffen, ist super positiv zu bewerten. Wir haben in kurzer Zeit aus zwei Teams eine Einheit formen können und uns zum besten deutschen Team in ORC C gesegelt. Auf die Kieler Woche Sieger und Deutschen Meister “IMMAC Fram“ haben wir ein dickes Polster von 22 Punkten! Das Podium ist aus unserer Sicht definitiv möglich gewesen, das Geschwindigkeitspotenzial war vorhanden, allerdings machen die Profiteams kaum Fehler, wo wir aufgrund von fehlenden Wasserstunden oder Bruch noch Prozente fehlen.

Die fehlenden Wasserstunden, aufgrund von Arbeitsalltag in der Segelwerkstatt oder die Seezeit durch Gordon wurden durch Ehrgeiz und Engagement ausgeglichen. Der Bruch, während der Rennserie bleibt ein schwerer Brocken, da zu dem Zeitpunkt unsere Segelbedingungen herrschten. Insgesamt haben wir aber eine sehr aussagekräftige Weltmeisterschaft, da wir bei allen Bedingungen gesegelt sind. Die Wahl der J-112e und die getätigten Optimierungen haben sich gut bewährt. Darüber hinaus konnten wir bei den Segeln viel testen, was uns bei der zukünftigen Produktion von Tyra-Ply helfen wird.

Das Jahr war sehr intensiv und ein solches Projekt erfordert immer viel finanziellen und zeitlichen Einsatz. Trotz dessen sagen wir: Gerne Wieder!

Rund um Groß­britannien Teil 3

Rund um Groß­britannien Teil 3

Wir möchten in einem sehr ausführlichen Bericht von der Regatta „Round Britain and Ireland“ erzählen. Diese Regatta findet alle vier Jahre statt und verläuft wie es der Name schon verrät einmal um Großbritannien herum.

Aufatmen

Mit jedem südlichen Meter den sich fuhren entspannte sich die Wetterlage und der Sommer kam wieder näher.

Die Themsen­mündung

Einer der interessantesten Teile der Regatta sollte aber noch folgen. Vor der Kreuzung der Themsemündung stellten beide sich die Frage ob sie die Themse direkt passieren wollten, oder eine östliche Route gehen wollten. Navigatorisch war die Passage nicht spektakulär, da alles gut betonnt war. Der Hintergrund war der, dass das Delta der Themsemündung circa 40nm groß war und die Gefahr bei nun wieder weniger Wind war, dass mögliches Ankern mehr Zeit kostet als den etwas weiteren östlichen Weg zu gehen. Da beide die Wachen alleine fuhren und der Anker unter Deck und nicht direkt griffbereit war, ist auch dieses Manöver zeitintensiv und der zweite Segler hätte geweckt werden müssen. Das Potenzial des Ankerns war relativ hoch, da wenig Wind und auslaufende Strömung aus der Themse keine gute Kombination ist, daher entschieden sich beide für den östlichen Weg und nahmen die zusätzlichen Meilen in Kauf.

Auf der Ziel­geraden

Nach überstandener Themsemündung segelten beide dem Solent entgegen und freuten sich auf das Ziel in Cowes. Nach genau 17 Tagen und 2 Minuten passierten beide die Ziellinie wurden von den Familien und der Wettfahrtleitung empfangen. Laut Dirk waren 14 Tage geplant, daher musste am Ende das Essen etwas rationiert werden, Grund dafür war die langanhaltende Flaut westlich Irlands. Auch aber diese Hürde wurde überwunden und so waren beide sehr froh die Regatta erfolgreich absolviert zu haben. Es können in Deutschland sicherlich nur sehr wenige Segler von sich behaupten, dass sie Round England & Ireland absolviert haben, und das auch in der Doublehand-Wertung. Dafür muss man größten Respekt haben und die vorsichtige und konservative Herangehensweise hat sich definitiv ausgezahlt.

Hut ab vor einer so tollen Leistung!

Wer mehr von Dirk und Wilhelm erfahren möchte, kann sehr gerne die Internetseite der Sinfix-Dry besuchen.

Zu Sinfix-Dry

Rund um Großbritannien Teil 2

Rund um Großbritannien Teil 2

Wir möchten in einem sehr ausführlichen Bericht von der Regatta „Round Britain and Ireland“ erzählen. Diese Regatta findet alle vier Jahre statt und verläuft wie es der Name schon verrät einmal um Großbritannien herum.

Vor dem Rennen

Angekommen in Cowes am Donnerstag dem 11. August hatten beide noch drei Tage Zeit um ein wenig Cowes Week Feeling zu genießen. Der Start des Rennens war am Sonntag und so konnte das Gespann in Ruhe an der Steuermannsbesprechnung teilnehmen. Die Regeln waren recht einfach, jegliches britische und irische Festland sowie Inseln müssen steuerbord gelassen werden.

Start des Rennens

Der Startschuss viel und beide hielten sich an Ihre Taktik. Beide kannten zumindest diesen Teil des Rennens schon von dem Fastnet- Rennen aus vorherigen Saison. Taktisch hielten sich beide an ihren Plan und passierten die Isle of Wight möglichst dicht, sodass wenig Gegenströmung in die Quere kam. Auch diese Insel musste an Steuerbord gelassen werden, sodass der erste Kurs nach Osten verlief.

Heraus­forderungen an der irischen Küste

Bis zum Fastnet-Rock, den sie nur aus der Ferne sehen konnten, segelten beide ein blitzsauberes Rennen, bei sommerlichen Temperaturen und zumeist Bagstagbriese. Für diesen Kurs ist die „Snifix-Dry“ natürlich prädestiniert und fuhr im vorderen Feld mit.
Angekommen an der irischen Küste wurde die Regatta dann sehr interessant. Nun versucht man als Regattasegler Flautengebiete zu umfahren, aber wenn alle Schiffe „liegen bleiben“ ist nichts zu machen und so mussten sich Dirk und Willie ebenfalls zahlreicher Flautengebiete unterziehen und das Feld zog sich erneut zusammen. Ein ausgeprägtes Hochdruckgebiet sorgte dafür, dass die Passage westlich Irlands sehr zäh wurde und das Regattafeld geriet ins Stocken. Der Wind drehte ebenfalls etwas nördlich, sodass diverse Kreuzschläge hinzukamen.

es bleibt spannend

Das Hochdruckgebiet zog etwas weiter und beide bekamen das atlantische Hochseesegeln zu spüren. Bei weiterhin moderaten Bedingungen und zum teils anhaltender Flaute ging es zum nördlichsten Punkt der Regatta „Muckle Fugga“ auf den Shetlands. Mit jedem Tag den beide gen Norden segelten wurde die Temperatur geringer. So segelten beide beim Start noch bei sommerlichem Wetter, auf Höhe Muckle Fugga war es dann aber doch atlantisches Herbstsegeln, also kalt, nass und feucht. Beide lagen aber gut im Rennen und der Wind nahm zu, sodass beide eine Front abwettern mussten. Hierbei spielte die Vorbereitung eine wichtige Rolle und sie suchten sich eine geschützte Bucht aus und segelten nur mit gerefftem Großsegel auf und ab, bis eine Weiterfahrt ohne Gefahren vollzogen werden konnte. Auch hierbei ist zu merken, dass das Thema Sicherheit die oberste Rolle gespielt hat. Eine Weiterfahrt bei südlichem Wind und hartem Wellengang ist zu vermeiden und mit eine Doublehand Crew muss jede Ressource geschont werden. So segelten Dirk und Willie also weiter Richtung Süden, der Wind wehte aber weiterhin mit 5-6 Bft. aus südlicher Richtung, sodass beide die Nordsee nach Süden kreuzen mussten. Auf diesem Bug macht sich natürlich die Konstellation bemerkbar und die „Manpower“ fehlt, sodass einfachste Manöver wie zum Beispiel das Dichtholen eines Falles zu einem größeren Procedere werden. Vom Reffen und Segelwechseln ganz zu schweigen, diese Manöver haben zu zweit knapp 30min bis eine Stunde gebraucht, daher verlief diese Etappe konservativ, was sich natürlich in der Geschwindigkeit zeigte. Man darf nicht unterschätzen, dass beide Segler während der Regatta (relativ) ausgeschlafen sein müssen, wenn alle drei Stunden ein Segelwechsel angestanden hätte, so wäre jeder aus dem Rhythmus gekommen und die Routine hätte gefehlt. Es sind eben nicht sieben bis acht Personen an Bord bei dem eine Phase von Schlafmangel nicht auffällt. In diesem Fall hätte Schlafmangel zu Fehlern geführt, die unter Umständen ein Ankommen nicht möglich gemacht hätten.

Rund um Großbritannien Teil 1

Rund um Großbritannien Teil 1

Wir möchten in einem sehr ausführlichen Bericht von der Regatta „Round Britain and Ireland“ erzählen. Diese Regatta findet alle vier Jahre statt und verläuft wie es der Name schon verrät einmal um Großbritannien herum.

Das Sevenstar Round Britain & Ireland Race

Das vom Royal Ocean Racing Club alle vier Jahre organisierte Sevenstar Round Britain & Ireland Race ist eines der herausforderndsten Offshore-Rennen der Welt. Der 1.805 Meilen lange Kurs umfasst einige der berüchtigtsten Gewässer, darunter: die Keltische See, den Atlantik und die Nordsee. Die Ausgabe 2022 war insofern ungewöhnlich, als ein Hochdruckgebiet das Wetter für das Rennen dominierte. Dies führte zu einem äußerst wechselhaften und komplexen Wetterszenario, das die 30 Teams auf die Probe stellte.

Teilnahme unseres Kunden Dirk Lehmann

Mit am Start war auch ein deutsches Team, welches wir während des Rennens sehr intensiv verfolgten. Unser Kunde Dirk Lahmann segelte mit seinem Freund Wilhelm Demel in der Doublehand-Wertung, was schon eine Leistung für sich ist.

Dirk kam Anfang letzten Jahres mit der Anfrage eines Rollgroßsegels (via Großbaum), einer Selbstwendefock und einer Genua 2 zu uns. Nach intensiven Beratungsgesprächen und des Aufmaßes in Bremerhaven bauten wir Dirk die gewünschten Segel aus GPL LS (Carbon). Die Garderobe wurde dann auch direkt beim Fastnet 2021 eingesetzt und für gut befunden, das eigentlich Highlight sollte nämlich in diesem Jahr folgen.
Wie schon erwähnt wollte Dirk in der Doublehandwertung beim Round Britain & Ireland Race an den Start gehen und darüber schreibe ich in diesem Bericht. Ich habe mich mit Dirk bei uns in der Segelwerkstatt zusammengesetzt und über das Rennen gesprochen. Dirk berichtete über die intensive Vorbereitung für Crew und Schiff, die Bedenken und Vorfreude vor dem Rennen, die 17-tägige Regatta und natürlich die Erlebnisse.

Intensive Vor­bereitungen

Die Planung der Regatta liegt natürlich weiter als ein Jahr zurück, wie zum Beispiel die Teilnahmen an Kursen des ISAF-Hochseetraining und Medical Scheins. Ebenfalls musste die „Snifix Dry“ für ISAF-Cat. 1 ausgestattet werden, allerdings sind Crew und Schiff im Rahmen des Fastnet Rennens in Kategorie 2 gestartet, daher waren die Zusatzanforderungen keine große Hürde mehr.

Das wahrscheinlich größte Thema der Vorbereitung war die Navigation. Bei diesem Thema merkte ich im Gespräch mit Dirk, wie wichtig ihm dieser Punkt war. Das Thema Sicherheit muss immer an erster Stelle stehen, natürlich will man als Sportler immer gewinnen, aber meistens ist ein heiles ankommen im Doublehand-Modus schon ein Gewinn, besonders bei einem solchen langen Rennen!

Beide sind bereits das Fastnet gesegelt, aber weder Dirk noch Willie sind mit dem Revier so vertraut wie mit ihrem Heimatrevier, der Weser. Daher war es von größter Wichtigkeit jegliche Szenarien und Problemfälle vorher durchzuspielen und eine Route, sowie Ausweichhäfen zu definieren. Daher trafen sich beide auf halber Strecke in Münster (Willie wohnt in Frankfurt) und schlossen sich für ein Wochenende in einem Hotelzimmer ein, um mehrere Duzend Ausweichhäfen, gerade an der stürmischen Ostküste, auszuloten. Es wurde alles in Betracht gezogen, sei es ein Hafen mit genügend Tiefgang zu finden in dem Reparaturen durchgeführt werden könnten oder einfach eine geschützte Bucht um vor einem starken Sturm Schutz zu suchen. Das folgende Bild beschreibt gut, wie sich beide intensiv mit der Materie auseinander gesetzt haben, da gerade die Beseglung mit zwei Personen alles erschwert und etwaige Probleme im Vorfeld des Rennens klar zu lösen sein müssen.

Weitere Vor­bereitungen in Frankreich

Weiter geht es in Frankreich, dort wo Dirks Schiff, die „Snifix Dry“ seit knapp 1,5 Jahren beheimatet ist. Beim Schiff handelt es sich um ein Doug Peterson Design, welches im Jahr 1978 gebaut wurde. Als Ausgangshafen ist St. Cast le Guildo natürlich ein toller Ort für Fahrtentouren. Gegen die Französische Küche gepaart mit einem feinen Segelrevier spricht nichts, ebenfalls ist der direkte Weg nach Südengland (Cowes) überschaubar. In St. Cast le Guildo und Cowes wurden die letzten Vorbereitungen getroffen. Bei uns in der Segelwerkstatt haben wir Dirk speziell für das Rennen Rund Großbritanien noch einen Gennaker gebaut, der glücklicherweise pünktlich ankam. Jeder Regattasegler weiß, dass vor einem Langstreckenrennen zahlreiche Vorbereitungen getroffen werden müssen, dazu gehören das Anbringen der Lifelines, sortieren des Safety Equipments (1. Hilfe Kasten, Verbandmaterial, Taschenlampe, etc.), verstauen des Ankers, überprüfen der Rettungsinsel und vieles vieles mehr. Da das Team rund um Dirk bereits beim Fastnet an den Start ging, war eine sehr gute Basis geschaffen, sodass dieser Part der Vorbereitung schnell über die Bühne ging.

Rund um Großbritannien

Rund um Großbritannien

Wir möchten in einem sehr ausführlichen Bericht von der Regatta „Round Britain and Ireland“ erzählen. Diese Regatta findet alle vier Jahre statt und verläuft wie es der Name schon verrät einmal um Großbritannien herum.

Einführung

In diesem Jahr hat unser Kunde Dirk Lahmann an der Regatta teilgenommen. Die Besonderheit hierbei war, dass Dirk zusammen mit seinem Kumpel Wilhelm in der Doublehand-Wertung an den Start gegangen ist, was bereits eine Herausforderung an sich ist. In diesem Fall ging es mehr als zwei Wochen non-Stop rund England.

Ich habe mich mit Dirk zusammengesetzt und wir haben über die intensive Vorbereitung, sowie natürlich über die Regatta gesprochen. Dabei herausgekommen ist ein ausführlicher Bericht den wir in einem Dreiteiler veröffentlichen.

KMF mit Squaretopp

KMF mit Squaretopp

Auf eine wichtige Testreihe haben wir den ganzen Winter voller Ungeduld gewartet. Jetzt haben wir sie vor Norderney durchgeführt

Heraus­forderungen

Pünktlich zur Hanseboot konnten wir Ihnen im letzten Jahr unser neues „KonvexMain Furling“ (KMF) vorstellen. Wir hatten unser bewährtes Design noch einmal überarbeitet und mit einem Squaretopp ausgerüstet.
Mit den Ergebnissen beim Segeln waren wir mehr als zufrieden. Das Testboot, die SY „Luna“ eine Moody 38 mit Seldén Rigg, segelt hervorragend mit dem neuen KMF. Der Squaretopp erfüllt alle Erwartungen: Weniger Lage hoch am Wind, ausgewogeneres Segeln im böigen Wind und natürlich ein Gewinn an Geschwindigkeit. Es macht einfach Spaß dieses Segel an Bord zu haben.
Zwar ließ sich das neue Segel ohne die geringsten Schwierigkeiten in den Mast einrollen, nicht ganz so überzeugend war aber das Ausrollen des Segelkopfs aus dem engen Mastprofil. Zwar rollte das Segel in den meisten Fällen ohne Problem aus dem Mast, doch hin und wieder gab es doch einen kleinen „Haker“. Dann musste das Segel einige Mal in Wind flattern, bevor es die letzten Umdrehungen abrollte.
Dieses Problem ließ uns keine Ruhe und so tüftelten wir an einer Lösung.
Schnell wurde klar, eine Änderung am Mastprofil musste die Lösung sein. Darüber wie diese Änderung aussehen sollte, hatten wir deutliche Vorstellungen. So suchten wir das Gespräch mit der Fa. Seldén. Immer wenn es um Rollmasten geht sind die Mastenbauer aus Schweden einfach die erste Wahl. Leider verliefen die Gespräche nicht erfolgreich, bei Seldén fand man unsere Ideen zwar sehr innovativ und bemerkenswert, doch die Fa. Seldén setzt mehr auf große Stückzahl und nicht auf unsere eher für einen Nischenmarkt geeignete Entwicklung. Also sprachen wir Norbert Dittmer von der Fa. Riggtech. Norbert stellt für Seldén die Riggs in Deutschland auf die Yachten und wir arbeiten schon viele Jahre mit Norbert Dittmer zusammen.

Die Lösung

Über den Winter wurden dann einige Mastteststücke bearbeitet und Kunden gesucht, die bereit waren ihren neuen Mast nach unseren Ideen umbauen zu lassen.
Am letzten Freitag war es dann so weit, vor Norderney gingen wir mit einer MAKTEN segeln. Die Yacht war im März mit einem Rollmast von Seldén ausgerüstet worden und Norbert Dittmer hatte das Rigg modifiziert.
Voll Spannung wurde das Großsegel ausgerollt, alle starrten gespannt zum Masttopp, um zu sehen wie sich das KMF mit dem Squaretopp jetzt verhalten würde. Dann die Erleichterung: Unsere Idee, von Norbert ausgeführt, funktioniert. Das Ausrollen ging sogar so schnell und problemlos, dass wir die einzelnen Schritte gar nicht erkennen konnten. Mehrfach wurde das Großsegel ein- und ausgerollt, nicht ein einziges Mal merkte man dabei einen Widerstand oder das geringste Problem.
Alle an Bord waren überrascht, wie leicht das Großsegel beim Setzen und Bergen rollte. Die weiteren Testreihen ergaben, dass der Windeinfallswinkel völlig egal war. Selbst sehr ungünstige Bedingungen, wie beispielsweise halber Wind von Backbord, beeinflussten das Ergebnis in keiner Weise.
Mit strahlenden Gesichtern liefen wir wieder in den Hafen von Norderney ein.
Jetzt hatten wir es geschafft alle Vorteile zu vereinigen. Wir hatten ein Rollreffgroßsegel mit positiver Achterlieksrundung, einen großen Squaretopp ohne die geringsten Probleme ein- und ausgerollt.
Für uns ein Riesenerfolg.

Gute Nähte

Wir legen viel Wert auf haltbare und sinnvoll gearbeitete Nähte. Über diese möchten wir Ihnen im Folgenden berichten.

Unser Qualitäts­versprechen

Immer wieder weisen uns Segler bei Ihrer Anfrage nach neuen Segeln daraufhin, dass Sie gerne einen besonderen Nahtschutz hätten. Dies ist sehr umsichtig und spricht auch für viel Erfahrung bei den Seglern, aber wir wollen Ihnen nur beste Segel liefern. Daher ist es für uns eine Selbstverständlichkeit, dass wir auch viel Wert auf haltbare und sinnvoll gearbeitete Nähte legen. Die von uns eingesetzten Nähgarne sind werkseitig gegen UV-Strahlen und Abrieb vorbehandelt.

Das modernde Nahtbild

Doch dies reicht uns nicht, so läuft der Faden, wenn er von der Spule kommt und zur Nadel geführt wird durch ein Tauchbad. Hier wird er für den späteren Einsatz noch einmal robust gemacht. Segler die unsere Segel schon länger an Bord haben werden bestätigen, dass das Garn und damit die Nähte extrem lange halten. Für uns ein wichtiges Qualitätsmerkmal. Das Garn ist natürlich nur ein Teil der Naht. Ein anderes wichtiges Merkmal ist die Stichanordnung. Wurden Segel vor 20 Jahren noch mit zwei oder drei Reihen von Zick-Zack Stichen genäht, hat sich das Nahtbild schon lange gewandelt. Jeder Segelmacher der heute ein gutes Produkt liefern will verbindet die Bahnen mit sogenannten 6 Stich Nähten. Dabei sticht die Nadel pro Zick-Zack 6mal durch beide Tuchlagen und verbindet den Oberfaden mit dem Unterfaden.
Diese Naht hat ca. die 2,5 fache Festigkeit einer normalen Zick-Zack Naht. So sind heute fast alle radial geschnittenen Segel nur einmal mit 6 Stich genäht. Horizontal geschnittene Segel werden in der Regel ein- bis zweimal mit 6 Stich genäht. Werden Sektionen in einem Segel verbunden wird einmal mehr genäht als bei der Segelbahnverbindung. Wichtig ist noch, dass sich das Nähgarn von der Segeltuchfarbe absetzt. Wenn eine Naht aufscheuert, sei es durch schamfielen am Oberwant oder durch einen nicht abgetapten Splint sieht man es sofort. Auch hier kommt wieder ein Vorteil des 6 Stich zum tragen. Eine „normale“ Zick-Zack Naht geht immer weiter auf sobald das Garn an einer Stelle durchtrennt ist. Auf Grund der häufigen Verknüpfung geschieht genau dieses nicht bei einer 6 Stichnaht, hier gehen nur ein oder zwei Knoten auf. Der Rest hält auch unter großer Last.