KMF mit Squaretopp
Herausforderungen
Pünktlich zur Hanseboot konnten wir Ihnen im letzten Jahr unser neues „KonvexMain Furling“ (KMF) vorstellen. Wir hatten unser bewährtes Design noch einmal überarbeitet und mit einem Squaretopp ausgerüstet.
Mit den Ergebnissen beim Segeln waren wir mehr als zufrieden. Das Testboot, die SY „Luna“ eine Moody 38 mit Seldén Rigg, segelt hervorragend mit dem neuen KMF. Der Squaretopp erfüllt alle Erwartungen: Weniger Lage hoch am Wind, ausgewogeneres Segeln im böigen Wind und natürlich ein Gewinn an Geschwindigkeit. Es macht einfach Spaß dieses Segel an Bord zu haben.
Zwar ließ sich das neue Segel ohne die geringsten Schwierigkeiten in den Mast einrollen, nicht ganz so überzeugend war aber das Ausrollen des Segelkopfs aus dem engen Mastprofil. Zwar rollte das Segel in den meisten Fällen ohne Problem aus dem Mast, doch hin und wieder gab es doch einen kleinen „Haker“. Dann musste das Segel einige Mal in Wind flattern, bevor es die letzten Umdrehungen abrollte.
Dieses Problem ließ uns keine Ruhe und so tüftelten wir an einer Lösung.
Schnell wurde klar, eine Änderung am Mastprofil musste die Lösung sein. Darüber wie diese Änderung aussehen sollte, hatten wir deutliche Vorstellungen. So suchten wir das Gespräch mit der Fa. Seldén. Immer wenn es um Rollmasten geht sind die Mastenbauer aus Schweden einfach die erste Wahl. Leider verliefen die Gespräche nicht erfolgreich, bei Seldén fand man unsere Ideen zwar sehr innovativ und bemerkenswert, doch die Fa. Seldén setzt mehr auf große Stückzahl und nicht auf unsere eher für einen Nischenmarkt geeignete Entwicklung. Also sprachen wir Norbert Dittmer von der Fa. Riggtech. Norbert stellt für Seldén die Riggs in Deutschland auf die Yachten und wir arbeiten schon viele Jahre mit Norbert Dittmer zusammen.
Die Lösung
Über den Winter wurden dann einige Mastteststücke bearbeitet und Kunden gesucht, die bereit waren ihren neuen Mast nach unseren Ideen umbauen zu lassen.
Am letzten Freitag war es dann so weit, vor Norderney gingen wir mit einer MAKTEN segeln. Die Yacht war im März mit einem Rollmast von Seldén ausgerüstet worden und Norbert Dittmer hatte das Rigg modifiziert.
Voll Spannung wurde das Großsegel ausgerollt, alle starrten gespannt zum Masttopp, um zu sehen wie sich das KMF mit dem Squaretopp jetzt verhalten würde. Dann die Erleichterung: Unsere Idee, von Norbert ausgeführt, funktioniert. Das Ausrollen ging sogar so schnell und problemlos, dass wir die einzelnen Schritte gar nicht erkennen konnten. Mehrfach wurde das Großsegel ein- und ausgerollt, nicht ein einziges Mal merkte man dabei einen Widerstand oder das geringste Problem.
Alle an Bord waren überrascht, wie leicht das Großsegel beim Setzen und Bergen rollte. Die weiteren Testreihen ergaben, dass der Windeinfallswinkel völlig egal war. Selbst sehr ungünstige Bedingungen, wie beispielsweise halber Wind von Backbord, beeinflussten das Ergebnis in keiner Weise.
Mit strahlenden Gesichtern liefen wir wieder in den Hafen von Norderney ein.
Jetzt hatten wir es geschafft alle Vorteile zu vereinigen. Wir hatten ein Rollreffgroßsegel mit positiver Achterlieksrundung, einen großen Squaretopp ohne die geringsten Probleme ein- und ausgerollt.
Für uns ein Riesenerfolg.