Die Segellatte, verkanntes Detail

Effektives und sportliches Segeln wäre ohne Segellatten nicht denkbar. Leider schenken viele Segler diesem wichtigen Detail keine, oder zumindest nicht die nötige Aufmerksamkeit.

Einsatz­gebiete

Wir brauchen Segellatten ganz besonders im Großsegel, aber auch in der Genua 3 oder der Fock. Die aerodynamisch so wichtige konvexe Abrisskante würde sich sonst nicht herstellen lassen. Dabei geht es bekanntlicherweise nicht nur um schnelleres Segeln, auch wenn dies ein wichtiger Punkt ist. Gerade für den Fahrtensegler ist das angenehme Segeln mindestens genauso wichtig. Exakt hier hilft die Segellatte durch ihre profilunterstützende Wirkung.

Vorteile

Wie schon berichtet ist die wichtigste Aufgabe einer Segellatte, die positive Rundung am Achterliek zu stabilisieren, doch daneben erfüllt sie weitere Aufgaben. Bei einfallenden Böen sorgen die Segellatten dafür, dass das Segelprofil nicht unkontrolliert verschoben wird. Gerade bei einer alten Dünnung und sehr wenig Wind wird das Schlagen und „Flappen“ der Segel gemindert, besonders dann, wenn diese komplett durchgelattet sind. Selbstverständlich liegt einer der Vorteile der Segellatten in der Lebensverlängerung der einzelnen Segel. Die Latten mindern das starke Schlagen und damit das frühe Altern der Segel, ferner verhindern sie eine Überdehnung, da sie wie Korsettstangen wirken. Dies sind an sich schon echte Vorteile, doch so ganz nebenbei helfen sie uns auch bei dem Bergen der Segel und beim Einreffen, zumindest wenn Lazy Jacks an Bord montiert sind.

Worauf muss der Segler bei Segellatten achten?

Segellatten müssen sehr fest und dabei extrem leicht sein, diese Eigenschaften dürfen aber nicht dazu führen, dass die Segellatte brechen kann. Dies führt zwar gegenüber einer Standardware zu höheren Kosten, doch nur mit diesen beiden Eigenschaften wird der gute Segelstand gewährleistet. Ferner ist es zwingend nötig, außer bei sehr großen Großsegeln, dass die Latten zum Vorliek hin verjüngt sind. Sie würden sich sonst wie ein Kreisabschnitt biegen und sich nicht dem Segelprofil anpassen. Genau dieser Punkt ist aber extrem wichtig und kann nicht genug hervorgehoben werden. Daher darf die Verjüngung auch nicht beliebig sein, sie muss dem eingearbeiteten Segelprofil entsprechen.

Schon an diesen wenigen Argumenten wird deutlich, wie wichtig gute Segellatten sind.
Für weitere Fragen stehen wir gerne für Sie zur Verfügung.