Das Schothorn

Jedes Vorsegel benötigt sein ganz eigenes Schothorn. In diesem Artikel gehen wir näher darauf ein.

Soft-Clew und ihre Vorteile

Bei überlappenden Vorsegeln, wie zum Beispiel einer Genua 3 oder Genua 1 wird die Genuaschot direkt mit dem Schothorn verbunden. Klassisch macht man das mit einem Palstek. Moderner führt man die Verbindung als Soft-Clew aus. In die Enden der Genuaschoten werden circa 5cm große Augen gespleißt. Durch die Augen der beiden Schotenden und dem „T-Ring“, wird das Segel mit dem Tauwerk verbunden. Diese Art der Verbindung bietet einen ganz großen Vorteil. Der Bereich des Schothorns wird deutlich flacher, da kein Knoten mehr aufdickt und zum Beispiel in der Wende an den Wanten hängen bleibt. Die Mimik mit dem „T-Ring“ und dem Soft-Clew wird mit einer flachen Klappe abgedeckt, sodass das Segel ohne Hindernisse über die Wanten hinweg gezogen werden kann und nicht hängen bleibt. Zudem wird das Schothorn deutlich leichter, da weniger massives Material eingesetzt wird. Die Schoten werden mittels eines Dyneemaloops mit dem T-Ring verbunden.

Alternative zur Soft-Clew

Wem der Soft-Clew zu teuer ist, bzw. wenn das Segel schon vorhanden ist und eine Änderung nicht wirtschaftlich erscheint, der verbindet eine ungeteilte Schot durch einen Prusikknoten mit dem Segel. Auch hier ist schon mit weniger Hakelei an den Wanten zu rechnen, als es beim klassischen Palstek der Fall ist. Den Prusikknoten auf der Schot bindet man aus einem etwas längeren Softschäkel. Der Schäkel selbst kommt dann durch das Auge im Schothorn

Das Schotbrett

Jede Selbstwendefock benötigt im Gegensatz zu einer klassischen Genua 1 oder Genua 3 ein Schotbrett. Überlappende Vorsegel können mit Hilfe der Genuaschiene verstellt werden, sodass das Achterliek geschlossen oder geöffnet werden kann. Da eine Selbstwendefock auf einer querlaufenden Schiene geschotet wird, gelingt die Verstellung des Twistes nur mit Hilfe eines Schotbrettes, welches mehrere Verstellpunkte besitzt. Gute Schotbretter sollten mindestens sechs Anschlagspunkte für den Schotblock haben. Wenn man den Schotblock am unteren Ende des Schotbrettes ansetzt, wird das Achterliek stark öffnen. Je weiter man mit dem Anschlagspunkt nach oben geht, desto weiter schließt das Achterliek.
Ein kurzer Stropp mit Schnappschäkel wird um die SW-Fockschiene gebunden und mit dem Schnappschäkel in ein freies Loch des Schotbleches eingepickt. Jetzt kann man die Fockschot etwas lösen und in das neue Loch umsetzen, ohne dass das Segel übermäßig killt. Dann Schot wieder dicht, Stropp abnehmen.
Hersteller wie Bainbridge, Sailman oder Rutgerson bieten sowohl gerade als auch gebogene Schotbretter an. Gebogene Schotbretter bieten beim Segeldesign den Vorteil, dass man sowohl das Achterliek, als auch das Unterliek weiter ausstellen kann. Die Segelfläche wird hierbei größer als bei der Auswahl eines geraden Schotbrettes. Ungefähr 10cm können pro Liek gewonnen werden. Auf die Länge der Unter- und Achterlieks macht dies schon eine ganze Menge aus.

Segelseitig werden die Schotbretter zumeist mit Gurtbändern befestigt und aufgenäht. Als Material für die Schotbretter werden Aluminium (schwarz oder silber eloxiert) und Carbon angeboten. Die neuesten Schotbretter werden aus hochwertigem Alu 5083 hergestellt. Ein extrem hochfestes Material und besonders korrosionsbeständig gegen Seewasser.