Marine Shield – Update
Ein Jahr Marine Shield – Erfahrungen und technische Bewertung
Vor genau einem Jahr haben wir auf unserer Internetseite erstmals über das Beschichtungssystem Marine Shield berichtet. Die Einführung markierte einen wichtigen Schritt in der Weiterentwicklung unseres UV-Schutzverfahrens für Segel. Zuvor setzten wir die sogenannte Cover-Brush-Technik ein, bei der eine dünne Farbschicht aufgespritzt wurde. Diese Methode bot zwar einen anfänglichen Schutz vor UV-Strahlung, zeigte jedoch nach drei bis vier Jahren deutlich nachlassende Wirkung. Durch die intensive Beanspruchung von Segeln – insbesondere bei Fahrtenyachten – war der Schutzfilm häufig zu dünn, um dauerhafte Resistenz gegen UV-Licht und Witterungseinflüsse zu gewährleisten.
Mit Marine Shield haben wir ein Material gefunden, das in mehreren entscheidenden Punkten überzeugt. Das System basiert auf einer elastomeren Polymerbeschichtung, die nach dem Aushärten eine flexible, gummiartige Schutzschicht bildet. Diese Schicht haftet gleichmäßig auf unterschiedlichsten Gewebestrukturen, sowohl auf Polyester- als auch auf Laminatsegeln. Die hohe Elastizität des Materials verhindert Rissbildung selbst bei stark beanspruchten Segeln, etwa durch Faltenbildung oder schlagende Segel im Wind.
Alle Amwindsegel, also Genua1 bis 4, sowie Sturmsegel werden mit drei Schichten Marineshield aufgetragen, Code Zeros werden aufgrund des dünneren Tuches zweimal aufgetragen.
Wenn Sie Fragen zur Verarbeitung oder Anwendung von Marine Shield auf Ihrem Segel haben, melden Sie sich gerne jederzeit bei uns.
Vorteile von Marine Shield
Ein weiterer technischer Vorteil liegt in der chemischen Stabilität der Beschichtung. Marine Shield ist resistent gegenüber UV-Strahlung, Salz, Feuchtigkeit und mikrobieller Belastung. Dadurch wird nicht nur die Lebensdauer des Segels verlängert, sondern auch der Befall mit Grünspan und anderen organischen Ablagerungen effektiv verhindert. Die Schutzwirkung bleibt über viele Jahre erhalten, ohne dass Nachbeschichtungen in kurzen Intervallen erforderlich sind.
Im vergangenen Jahr haben wir in unserer Werkstatt mehrere Farbvarianten verarbeitet, darunter Weiß, Schwarz, Grau und Rot. Alle Varianten zeichnen sich durch eine hohe Pigmentstabilität und gleichmäßige Deckkraft aus. Die Anwendung erfolgt im Spritzverfahren mit einer speziell angepassten Düsentechnik, die eine homogene Schichtverteilung sicherstellt. Nach dem Auftragen erfolgt eine kontrollierte Trocknungsphase, um die Polymerisation der Schutzschicht vollständig abzuschließen.
Je nach Segeltyp unterscheiden wir die Schichtanzahl:
• Amwindsegel (Genua 1–4, Sturmsegel) werden mit drei Schichten Marine Shield beschichtet. Dadurch entsteht ein besonders widerstandsfähiger UV-Schutzfilm, der auch bei langen Einsatzzeiten unter hoher Sonneneinstrahlung stabil bleibt.
• Code Zeros und Leichtwindsegel erhalten zwei Schichten, um die Materialsteifigkeit gering zu halten und gleichzeitig den Schutz zu gewährleisten.
Zahlreiche Segel wurden seither mit Marine Shield ausgeliefert, und das Feedback unserer Kunden ist durchweg positiv. Besonders hervorgehoben wird die gleichbleibende Flexibilität des Segels sowie das optisch saubere Erscheinungsbild auch nach intensiver Nutzung.
Insgesamt hat sich Marine Shield als deutlich langlebigere und robustere Lösung gegenüber der bisherigen Cover-Brush-Technik erwiesen. Die Kombination aus mechanischer Belastbarkeit, chemischer Beständigkeit und UV-Stabilität macht es derzeit zu einem der zuverlässigsten Beschichtungssysteme für Segel im maritimen Einsatzbereich.
Wenn Sie Fragen zur technischen Verarbeitung, Materialverträglichkeit oder Anwendung von Marine Shield auf Ihrem Segel haben, stehen wir Ihnen gerne jederzeit beratend zur Verfügung.
Wochenbericht aus Oktober 2024