Fallspannung

Die Fallspannung ist neben der Schotführung der Gashebel für jedes Schiff

Die Bedeutung der richtigen Fallspannung beim Am-Wind-Segeln

Die richtige Fallspannung stellt bei den „Am-Wind-Segeln“ nicht nur eine der wichtigsten Trimmhilfen dar, sie ist die Grundvoraussetzung für ein gut profiliertes Segel. Ein optimal getrimmtes Segel kann nur dann seine volle aerodynamische Leistung entfalten, wenn das Vorliek mit der passenden Spannung getrimmt ist.
Wenn ein Segel konstruiert und hergestellt wird, kann der Segelmacher dem „Flügel“ selbstverständlich nur ein einziges aerodynamisches Grundprofil einarbeiten. Dieses Profil ist so ausgelegt, dass es über den gesamten Windbereich hinweg an Bord durch die richtige Kombination aus Fallspannung, Schotzug und Unterliekspannung an die unterschiedlichen Wind- und Seegangsverhältnisse angepasst werden kann.
In diesem Bericht geht es ausschließlich um den Segeltrimm über die Fallspannung – also den Einfluss, den das Fall auf die Form und Leistung des Segels hat.

Grundstellung beim Setzen des Segels

Wird das Segel gesetzt, sollte das Fall zunächst nur so weit durchgeholt werden, dass alle kleinen Querfalten am Vorliek gerade verschwunden sind. Diese Falten deuten auf zu wenig Spannung hin. Ist das Segel zu stark durchgesetzt, wirkt es dagegen sein Profil verlieren und wie ein Brett darstehen, sodass es keine aerodynamische Strömung entwickelt.
Nun ist der Blick in das Segelprofil entscheidend. Das Segel soll sich vom Vor- zum Achterliek wie folgt ausbilden:
Direkt vom Vorliek aus bildet sich eine deutliche Rundung, die nach etwa 35 bis 40 % der Segelbreite in eine gerade Linie übergeht. Diese Linie verläuft dann bis zum Achterliek. Würde man eine dünne gedachte Sehne vom Achterliek zum Vorliek spannen, wäre das Segeltuch an dem Punkt, an dem die größte Profiltiefe liegt, am weitesten von dieser Sehne entfernt. Diese maximale Profiltiefe sollte sich also bei rund einem Drittel der Segelbreite vom Vorliek befinden.

Einfluss der Fallspannung auf das Segelprofil

• Ist die größte Profiltiefe zu weit achtern, muss die Fallspannung erhöht werden. Dadurch wird das Segel flacher und das Profil wandert nach vorne.

• Liegt die Profiltiefe zu weit vorn und ist die Rundung hinter dem Vorliek zu ausgeprägt, muss das Fall leicht gefiert werden. Das Profil wird dadurch voller und der Segelbauch wandert nach achtern.

Die Fallspannung wirkt somit wie ein „Gashebel“: Mit ihr wird die aerodynamische Effizienz des Segels feinjustiert. Eine korrekte Spannung ist entscheidend für maximalen Vortrieb, gute Höhe am Wind und stabile Balance des Bootes.