Die Bedienung eines Code Zeros

Wie funktioniert das Handling eines Code Zeros mit kleiner Crew?

Nach unserem letzten Wochenbericht erreichte uns viel Feedback zum Code Zero. Daher möchten wir in diesem Wochenbericht einmal ausführlich darauf eingehen, warum der Code Zero ein ideales Segel für diese Crewgröße ist, was beim Einsatz zu beachten ist und wie Sie das Segel sicher und effizient bedienen.

Warum ein Code Zero für Zweiercrews so geeignet ist

Der Code Zero hat seinen Ursprung im Regattasport, wird heute jedoch auf Fahrtenyachten aller Größen eingesetzt – und das hat gute Gründe. Das Segel ist ein echter Allrounder, der speziell bei Leicht- bis Mittelwind enorme Vorteile bringt, ohne dass das Handling kompliziert macht. Gerade Seglerinnen und Segler, die nur zu zweit unterwegs sind, profitieren von einem Segel, das sich vom Cockpit aus bedienen lässt, ohne dass eine Person nach vorne auf das Vorschiff muss.
Im Gegensatz zum Gennaker oder Spinnaker, die häufig per Bergeschlauch gesetzt werden oder zusätzlichen Platz auf dem Vorschiff benötigen, kann der Code Zero vollständig über ein Furlingsystem kontrolliert werden. Diese Rollmechanik sorgt dafür, dass das Segel schnell einsatzbereit ist – und genauso schnell wieder verschwinden kann, wenn der Wind zunimmt oder die Bedingungen unruhiger werden.

Montage und Vorbereitung – entspannter Start aus dem Cockpit

Für Zweiercrews empfiehlt sich das Setzen bereits im Hafen oder im Ankerfeld. Aber bitte beachten, dass Segel darf dabei nicht ausrollen. Dafür sorgt der Sperrmechanismus im Furler und / oder das Klett im Schothorn. Das Segel wird dabei:

• Mit dem Furler am Anschlagspunkt vor dem Vorstag angeschlagen,
• Die Schoten am Schothorn befestigt,
• Das Fall am Toppwirbel angeschlagen und hochgezogen,
• und der Code Zero bleibt aufgerollt, bis er benötigt wird.

In dieser Konfiguration kann das Boot problemlos auslaufen; das Segel bleibt sauber aufgerollt und sicher verstaut. Der Vorteil: Niemand muss auf dem Vorschiff arbeiten, während das Boot segelt.
Auch während der Fahrt bleibt die Situation kontrolliert: Das Vorschiff wird nicht betreten, Schoten können im Cockpit vorbereitet und belegt werden. Sobald gewünscht kann die erste Person die am Steuer ist sich auf den Kurs konzentrieren und die zweite Person kann den Furler mit der Furlingleine entsperren und anschließend die Schot dichtholen. Wichtig ist dabei, dass auf dem Fall eine sehr hohe Spannung und auf der Furlingleine eine hohe Spannung ist, sowohl beim ausrollen, beim segeln, als auch beim einrollen.

Für kleine Crews ist dies ein großer Sicherheitsvorteil: Keine hektischen Manöver, keine Wege nach vorne an Deck, und keine unkontrolliert schlagenden Segelbahnen.

Bergen – in wenigen Sekunden sicher eingerollt

Auch beim Bergen zeigt der Code Zero seine Stärken. Sobald der Wind zunimmt oder das Segel nicht mehr benötigt wird, genügt ein kurzer Hinweis vom Steuerstand, und die Crew rollt das Segel wieder ein:

1. Person 1 nimmt etwas Geschwindigkeit aus dem Boot und hält den Windwinkel stabil.
2. Person 2 bedient die Rollleine – das Segel wickelt sich straff und sauber um die Antitorsionsleine.
3. Die Schot bleibt leicht auf Spannung, damit das Segel kontrolliert rollt.
4. Die Schot kann sich dabei gerne mehrmals um das Segel drehen, das sorgt für mehr Sicherheit und verhindert ein ausrollen des Segels.
5. Beide Seiten der Furlingleine sollten auf Spannung sein wenn das Segel aufgerollt ist.
6. Sollte zu viel Wind aufkommen muss der Code Zero heruntergenommen werden.

Das gesamte aufrollen dauert nur wenige Sekunden. Ein entscheidender Vorteil, wenn man zu zweit unterwegs ist und plötzlich eine Böe oder unangenehme Welle kommt.

Fazit – ein ideales Segel für die kommende Saison

Der Code Zero ist für viele Fahrtencrews längst zum „Lieblingssegel“ geworden. Er bringt das Boot bei wenig Wind erstaunlich schnell in Fahrt, erweitert das nutzbare Windfenster erheblich und lässt sich gleichzeitig so einfach bedienen, dass zwei Personen jederzeit alles unter Kontrolle haben – ohne Stress, ohne Risiko und ohne Turnerei auf dem Vorschiff.
Gerade jetzt, wo die Segel in der Werkstatt überprüft werden und viele Eigentümer über Neuanschaffungen nachdenken, lohnt sich ein genauer Blick auf dieses vielseitige Segel. Gerne beraten wir Sie persönlich zu Materialauswahl, Größen, Furlersystemen und den Möglichkeiten für Ihr Schiff.